Mehrere Kreditkarten gleichzeitig – ist das sinnvoll oder eher riskant?

prempfer

Administrator
Hallo zusammen,
ich beobachte in meinem Freundeskreis, dass manche Leute gleich mehrere Kreditkarten besitzen. Einer hat zum Beispiel eine für Meilen, eine andere für Online-Einkäufe und noch eine dritte für geschäftliche Ausgaben. Das klingt auf den ersten Blick praktisch, weil man so angeblich in jeder Situation die optimale Karte zur Hand hat. Aber gleichzeitig frage ich mich, ob das nicht schnell unübersichtlich wird und ob man sich damit finanziell verzetteln kann.

Gerade wenn man mehrere Kreditkarten hat, verliert man vielleicht leicht den Überblick über die einzelnen Abrechnungen, die Fälligkeitsdaten und eventuelle Zinsen. Ich stelle mir das mühsam vor, ständig zu kontrollieren, welche Karte gerade belastet wurde und ob das monatliche Limit ausgeschöpft ist. Auf der anderen Seite klingt es verlockend, für jede Ausgabenkategorie eventuell bessere Konditionen zu bekommen. Beispielsweise kann man eine Karte ohne Fremdwährungsgebühren für Reisen nutzen, während eine andere Karte in Deutschland Cashback bringt. Habt ihr damit Erfahrung und wie handhabt ihr das in der Praxis?

Ein weiterer Punkt ist die Bonität. Wenn ich mehrere Kreditkarten beantrage, prüft ja jede Bank meine Schufa-Auskunft. Könnte das negativ sein, weil es so aussieht, als bräuchte ich mehrere Kreditrahmen? Oder ist es in Ordnung, solange ich alle Karten verantwortungsvoll nutze und keine Schulden anhäufe? Ich habe keine Lust, dass meine Kreditwürdigkeit leidet, nur weil ich gern ein paar verschiedene Karten hätte, um Gebühren zu sparen. Wer hat von euch schon mal erlebt, dass eine Bank misstrauisch wird, wenn man mehrere Karten führt?

Außerdem interessiert mich, ob man wirklich spürbar mehr Vorteile hat, wenn man gezielt auf verschiedene Kreditkarten setzt. Manche führen ja eine bestimmte Karte nur für Tankrabatte, eine andere für Flugmeilen und noch eine dritte für den allgemeinen Alltagseinkauf. Lohnt sich das auf Dauer oder wird das Ganze zu umständlich? Man muss ja immer überlegen, welche Karte man zückt und ob die Bonusbedingungen des jeweiligen Anbieters gerade greifen. Manchmal bin ich schon von einer einzigen Karte überfordert, wenn sie mehrere Bonuskategorien anbietet. Wie strukturiert ihr das, damit ihr nicht den Überblick verliert und am Ende eher draufzahlt?

Ich würde gern wissen, ob ihr eher dazu ratet, sich auf eine oder maximal zwei Kreditkarten zu konzentrieren, oder ob ihr selbst einen ganzen Stapel an Karten habt und gut damit klarkommt. Vielleicht habt ihr ein System entwickelt, wie ihr die Abrechnungen prüft oder wie ihr sicherstellt, dass keine Zahlungen übersehen werden. Ich bin gespannt, welche Vor- und Nachteile ihr in der Praxis erlebt habt. Danke schon mal für eure Hinweise und Tipps!
 
Ich selbst habe zwei Kreditkarten, um die Vorteile verschiedener Anbieter zu kombinieren. Eine Karte nutze ich vor allem im Ausland, weil sie keine Fremdwährungsgebühren hat und gute Bedingungen für Bargeldabhebungen bietet. Die andere Karte ist eine Cashback-Karte, die ich fürs Alltags-Shopping in Euro verwende. Das System funktioniert für mich, weil ich genau weiß, welche Karte ich wann einsetzen muss.

Allerdings kann es unübersichtlich werden, wenn man den Überblick verliert. Deshalb habe ich mir angewöhnt, Transaktionen regelmäßig zu kontrollieren. Ich schaue alle paar Tage in meine Banking-Apps oder in die Webportale der Kartenanbieter. Wer das nicht tut, läuft Gefahr, Abrechnungen zu verpassen oder die Fälligkeiten durcheinanderzubringen. Dann kann es passieren, dass man Mahngebühren oder Zinsen zahlt, obwohl man das Geld eigentlich parat gehabt hätte.

Zur Bonität kann ich nur aus meiner Erfahrung sagen, dass zwei oder drei Kreditkarten kein Problem darstellen, solange man damit verantwortungsvoll umgeht und pünktlich zahlt. Die Schufa vergibt in der Regel keine negativen Einträge für Kreditkarten, sofern man nicht ständig am Limit hängt oder Ratenzahlungen schiebt. Wer jedoch sehr viele Karten hat und damit große Kreditrahmen ansammelt, könnte im Worst Case von Banken als Risiko eingestuft werden, wenn man mal einen größeren Kredit braucht.

Für mich ist entscheidend, dass ich klar trenne, wofür ich welche Karte nutze. So vermeide ich Chaos und kann auch besser auf einen Blick sehen, welche Ausgaben beispielsweise in Fremdwährungen angefallen sind. Wer sich nicht sicher ist, ob er das gut organisieren kann, sollte lieber bei ein oder zwei Karten bleiben. Letztendlich muss jeder für sich abwägen, ob die zusätzlichen Vorteile den höheren Verwaltungsaufwand rechtfertigen.
 
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